Respekt statt Ausgrenzung!

„Stirb, jeder wäre glücklich darüber.“

„Tu uns einen Gefallen und bring dich bitte einfach um.“

„Heul leise, du bist hässlich!“

Solche oder ähnliche Aussagen kann man – leider –  in Kommentaren in sozialen Netzwerken finden, aber auch in Chats, Foren, in E-Mails, SMS-Nachrichten oder WhatsApp-Gruppen. Es handelt sich hierbei um Cybermobbing. Um das Thematik des Cybermobbing aufzugreifen, war am Mittwoch, den 25.10.23 Lijana Kaggwa bei uns zu Gast. Die 27-Jährige aus Kassel nahm 2020 an der Castingshow "Germany's next Topmodel" teil. Auf ihre Teilnahme folgten Hass und Hetze in sozialen Netzwerken.

Alles an ihr sei kritisiert worden, sagt sie, von ihrer Hautfarbe bis hin zu ihrer lauten Stimme. "Ich schlage dir die Fresse ein" oder "Ich verätz' dir dein Gesicht mit Säure" drohten ihr die Verfasser solcher Hassnachrichten. Jemand habe ihr schließlich in der Nähe ihres Zuhauses aufgelauert, erzählt Kaggwa. Die Worte und Taten hätten psychische Folgen gehabt. Sie habe unter ständiger Angst gelitten. "Du bist so unsicher und willst eigentlich niemanden mehr kennenlernen", erinnert sich Kaggwa. Und ihre Geschichte ist nur eine von vielen. Lijana ist schließlich im Finale der Castingshow freiwillig ausgeschieden und hat ein Statement gegen Mobbing gesetzt. Seitdem engagiert sie sich gegen Cybermobbing und Ausgrenzung.

Im Schulforum berichtete Lijana zunächst von ihren Erlebnissen. Nach einer Lesung aus ihrem Buch wurde sie von Alke Stüber interviewt. Die Dimensionen und Folgen von Cybemobbing konnten auf diese Weise gut erfahren werden. Durch Hauptkommissar Walter Steinbrech wurde die rechtliche Perspektive eingebracht. Cybermobbing an sich ist nicht strafbar. Verschiedene Handlungen, die mit Cybermobbing verbunden sind, können jedoch strafrechtlich verfolgt werden. Dazu gehören:

  1. Beleidigung
  2. Üble Nachrede
  3. Verleumdung
  4. Nachstellung
  5. Verletzung des Rechts am eigenen Bild
  6. Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes
  7. Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
  8. Nötigung und Bedrohung

Abschließend konnten die Schüler*innen Fragen an Lijana stellen. Eine Autogrammstunde in Verbindung mit einer kurzen Fotosession rundeten die Veranstaltung ab.

Am KBKO leben wir Vielfalt. Wir setzen uns ein für Toleranz und einen respektvollen Umgang miteinander. Ausgrenzung hat bei uns keine Chance. Wir fördern die Entwicklung von Resilienz und Selbstwirksamkeit bei unseren Schüler*innen. Zu diesem Themenfeld organisieren wir am Donnerstag, den 09.11.2023 eine weitere Veranstaltung in der Halle 32. Die Einladung finden Sie hier.

Was ist Cybermobbing?

Im Allgemeinen versteht man unter Cybermobbing die Nutzung von Kommunikationskanälen wie E-Mail, Chat, Facebook, Instant Messaging, Websites, WhatsApp, SMS und dergleichen seitens einer oder mehrerer Personen mit dem Ziel, bewusst, vorsätzlich und in wiederholter Weise eine oder mehrere Personen zu verletzen, sie zu bedrohen oder zu beleidigen oder auch einfach Gerüchte über sie zu verbreiten.

Die Ausgrenzung von Einzelnen oder ganzer Personengruppen durch Spott, Häme und Schikane ist unter Jugendlichen kein neues Phänomen. Während die Antriebe, andere zu beleidigen oder zu bedrohen, die gleichen geblieben sind, haben sich Formen und Wege des Mobbings in den vergangenen Jahren stark verändert: Konflikte werden zunehmend über Kommunikationsmedien ausgetragen. Mobbing fand früher häufig in der Schule oder auf dem Schulweg statt - Kinder und Jugendliche konnten entkommen. Online verfolgt Mobbing die Betroffenen bis in ihr Zuhause, was ihr Leid erheblich verstärkt.

Das Internet macht Beleidigungen und Diffamierungen außerdem - und das ist der gravierendste Unterschied - einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Beleidigungen im Internet sind von Fremden einsehbar und können jederzeit abgerufen werden. Noch dazu erfahren Opfer nicht immer davon, dass Fotos oder Unwahrheiten im Netz verbreitet werden. Hinzu kommt das Problem: Was einmal im Internet steht, lässt sich nicht mehr so leicht entfernen. Selbst wenn es gelingt, Fotos und Beleidigungen entfernen zu lassen, sind Opfer nicht davor geschützt, dass Andere die Inhalte gespeichert haben und diese wieder einstellen. Cybermobbing hat also eine große Tragweite.

Weiterführende Links zum Thema Cybermobbing:

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/zrp/dibi/inipro/cybermobbing.html

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/medienkompetenz/was-ist-cybermobbing--86484

https://www.juuuport.de/ratgeber/cybermobbing

https://www.klicksafe.de/cybermobbing

Zurück